Demenz -Das folgenschwere Leiden des Vergessens

Was ist Demenz?

Unter dem Begriff werden ganz allgemein Einbußen an sozialen, an kognitiven und emotionalen Fähigkeiten zusammengefasst, die ein solches Ausmaß erreichen, dass dadurch soziale und berufliche Funktionen stark beeinträchtigt sind. Das kann das gesamte Denkvermögen, das Kurzzeitgedächtnis, das Langzeitgedächtnis aber auch die Sprache oder die Motorik betreffen und/ oder mit einer Veränderung der gesamten Persönlichkeitsstruktur einhergehen. Kennzeichen aller Demenzformen ist die Tatsache, dass Fähigkeiten verloren gehen, die vor der Erkrankung vorhanden waren. Das Wort Demenz stammt ab vom lateinischen Begriff Dementia (Wahnsinn, Tollheit). Es gibt viele unterschiedliche Demenz-Formen. Die bekanntesten sind die Alzheimer Erkrankung (etwa 50 Prozent aller Fälle), die gefäßbedingten (vaskulären) Demenzen (etwa 20 Prozent) und die Lewy-Körper-Demenz ( rund 10 Prozent), außerdem die Pick-Krankheit sowie Demenzen als Folge der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, der Huntington-Erkrankung, der Parkinson-Erkrankung und eines Schädel-Hirn-Traumas. Es gibt langsam und schleichend verlaufende Demenz-Erkrankungen, andere treten ganz plötzlich oder schubweise auf. Es gibt in Deutschland heute fast zwei Millionen Demenz-Kranke, jährlich kommen über 200.000 neue Fälle hinzu. Über 85 Prozent der Betroffenen sind über 65 Jahre alt, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Welche Ursachen hat die Demenz-Erkrankung?

In den allermeisten Fällen entsteht die Erkrankung primär, weil Nervenzellen absterben oder die Verbindung zwischen ihnen durch Ablagerungen (den sogenannten Plaques) oder durch Eiweißreste unterbrochen wird. Die Ursache für diese Vorgänge konnte die Wissenschaft trotz umfangreicher Forschungen aber bisher nicht finden. Bekannt ist eigentlich bisher nur, dass in etwa einem bis zwei Prozent aller Fälle eine genetische Veranlagung vorliegt. Das auch das höheres Lebensalter ein Grund sein könnte, ist heute unumstritten, obwohl auch deutlich jüngere Menschen erkranken können. Weitere sekundäre Ursachen können auch Alkohol-und Drogenmissbrauch, Infektionen und bestimmte Medikamente sein. Die Forschung steckt auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen. Effektive Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei den primären Formen noch nicht. Im besten Fall kann der Verlauf der Krankheit mit Medikamenten und Naturheilmitteln sowie der Umstellung des Lebensstils etwas verzögert werden. Bei den sekundären Formen gibt es manchmal Heilungschancen, aber nur dann, wenn die Grundkrankheit frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Diagnose der Demenz-Krankheit

Da viele Demenzformen sich schleichend und über einen langen Zeitraum entwickeln, sind sie anfangs nicht leicht zu diagnostizieren. Wenn dann, wie bei Alzheimer oft ältere Menschen betroffen sind, wird die Erkennung der Krankheit noch schwieriger, weil sie sich zu Beginn von normaler Altersvergesslichkeit und anderen Alterserscheinungen nur schwer unterscheiden lässt. Es gibt aber inzwischen verschiedene sehr gut funktionierende einfache Tests, mit denen Ärzte und Psychologen die Erkrankung feststellen können. Daneben gibt es aber auch verschiedene bildgebende Verfahren sowie Bluttests und Liquor-Tests, mit denen sich die Veränderungen im Gehirn feststellen lassen. 
Im Pflegekrankhaus Institut Haus der Barmherzigkeit in Wien finden ältere Leute, die von Demenz betroffen sind, ein liebevolles Zuhause.